Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) und mit zunehmendem Alter kann die Fahrtüchigkeit im Dunkeln(Hemeralopie) eingeschränkt sein. Dies können wir mit dem Mesotest überprüfen, auch die Blendungs-empfindlichkeit. Zudem beraten wir Sie gerne, ob mit einer stärkere Korrektur der Kurzsichtigkeit eine Verbesserung erreicht werden kann.
Die Alterssichtigkeit (Presbyopie - Nachlassen der Nahsicht) beginnt etwa mit 40 bis 45 Jahren und schreitet in den nächsten Jahren fort, sodass die Nahkorrektur ca. alle 2 bis 3 Jahre nachkorrigiert werden sollte (mit Brillengläsern oder Kontaktlinsen). Gleichzeitig kann bei der augenärztlichen Untersuchung der Beginn der typischen Augenerkrankungen des höheren Alters ausgeschlossen oder frühzeitig mit einer Behandlung begonnen werden.
Grauer Star (Linsentrübung, Cataract) kann heute gut operiert werden, eine künstliche Linse, die es in vielen Ausführungen gibt, wird anstelle der eigenen Linse implantiert. Es ist die häufigste Operation in der Augenheilkunde. Die Korrektur kann für die Ferne oder Nähe erfolgen, es gibt auch schon Multifokallinsen. Besonders glücklich sind Patienten, die vorher einen stärkeren Sehfehler hatten, da dieser mit der Kunstlinse behoben werden kann. Wir, die Sie vielleicht schon seit Jahren kennenoder bemühen Sie kennen zu lernen, können am besten unabhängig beraten, welche Linse für Sie zu empfehlen ist. Nicht alle Kunstlinsen werden voll von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet.
Der chronische Grüne Star (Glaucom, heutige Definition: Missverhältnis von Augeninnendruck und Sehnervendurchblutung) ist sehr heimtückisch, da er unbemerkt und unbehandelt fortschreitet und im Spätstadium schwerer aufzuhalten ist.
Augeninnendruckmessung, Beurteilung des Sehnerven und Nervenfaserdichtemessung ist eine der wichtigsten Basisuntersuchungen der Augenheilkunde. Diese Untersuchungen sind schmerzfrei und ohne größeren Zeitaufwand möglich. Die Behandlung im Krankheitsfall ist einfach und Leistung der Krankenkassen.
In bestimmten Fällen, z.B. bei höheren Cortisoneinnahmen, ist auch die Vorsorge Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
Die Augeninnendruckmessung (beim Optiker oder Betriebsarzt) allein genügt nicht: eine flache Vorderkammer wird nicht festgestellt (Gefahr des Engwinkelglaucoms) und bei etwa 50% der Glaucome ein Normaldruckglaucom finden, die einen unauffälligen Augendruck aber bereits Schädigungen der Sehnerven und/oder Verdünnung der Nervenfaserschicht zeigen. Daneben gibt es ein Nebeneinander beider Faktoren: erhöhter oder grenzwertiger Augendruck mit Schädigung: das chronische Offenwinkelglaucom. Wichtig ist, dass die Behandlung möglichst früh beginnt, da eingetretene Schäden nicht reversibel sind. Patienten mit erhöhtem Augendruck ohne Sehnervenschädigung haben eine sog. Oculäre Hypertension, d.h. ein erhöhtes statistisches Risiko an Glaucom zu erkranken. Die Risikofaktoren wie Alter, Hautfarbe, internistische Erkrankungen, familiäre Belastung für Glaucom etc. werden bei der Beurteilung, ob eine drucksenkende Therapie erforderlich ist, individuell berücksichtigt und mit dem Patienten besprochen. In allen drei Fällen, chronischem Offenwinkelglaucom, Normaldruck-glaucom und oculärer Hypertension wird der Augeninnendruck mit Augentropfen weiter gesenkt und ein individueller Zieldruck bestimmt und immer wieder korrigiert.
Eine Veranlagung für ein Engwinkel- oder Winkelblockglaucom sehen wir bei der Untersuchung mit der Spaltlampe, dann ist Vorsicht bei manchen Medikamenten geboten, bei denen im Beipackzettel auch darauf hingewiesen wird. eine Aufklärung des Patienten und Hinweis an den Hausarzt ist erforderlich. Ebenso wird ein Kapselhäutchensyndrom (Pseudoexfoliatio lentis) ausgeschlossen, die besonders häufig durch Ablagerung von Materie im höheren Alter findet und zu plötzlichen Augeninnendrucksteigerungen führen kann.
Gesichtsfelduntersuchungen (Perimetrie) zeigen den Schaden an, aber kommen für eine Früherkennung zu spät, 5 Jahre früher sieht man schon Veränderung bei der Untersuchung mit modernen Geräten: Messung und Vergleich mit der Normdatenbank oder den eigenen Vorbefunden der Sehnervenexcavation, Nervenfaserschichtdicke (ONH) und Ganglionkomplex, zusätzlich ist dein Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie) zum Errechnen eines Korrekturfaktors für die Augeninnendruckwerte in vielen Fällen sinnvoll. Diese Untersuchungen mit dem OCT (Optische Cohärenz Tomographie): sind leider auch im Krankheitsfall keine Leistungen der Gesetzlichen Krankenkasse. Lesen Sie hierzu mehr: Glaukomvorsorge
Gefäßerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck erhöhte Blutfettwerte und Gicht kann die Augen mitbetreffen. Von den Hausärzten oder Internisten wird zur Einschätzung der Schwere der Erkrankung eine Netzhautuntersuchung (Funduskopie), d.h. unserer "unblutiger, direkter" Blick auf die Gefäße und Beurteilung gefordert. Eine gute Einstellung durch den Hausarzt verhindert auch Gefäßerkrankungen im Auge, die durch erhöhte Augeninnendruckwerte begünstigt werden und zur Erblindung des Auges führen können. Umgekehrt entdecken die Augenärzte auch manchmal Allgemeinerkrankungen. Bei Diabetes: Ausschluss diabetischer Veränderungen am Augenhintergrund sollte mindestens 1 mal jähhrlich erfolgen, bei diabetischer Maculopathie sind regelmäßige Kontrollen der zentralen Netzhautschichten (OCT der Makula) erforderlich.
Die Altersmaculopathie (AMD) nimmt immer mehr zu und soll jeden dritten Menschen im höheren Alter betreffen. Sie schädigt die Netzhautmitte (Makula) mit der wir lesen und Gesichter erkennen. Das periphere Sehen und damit die Orientierungsfähigkeit bleibt meinst erhalten, wenn nicht eine zweite Augenerkrankung (z.B. Grüner Star, diabetische Retinopathie) diese schädigt. Es gibt zwei Formen: Die trockene Form: hier können vergrößernde Sehhilfen helfen. Sie kann jederzeit Übergehen in die feuchte (exsudative) Form, die mit Spritzen in den Glaskörper (schmerzfrei) behandelt werden kann. Diese müssen bei Wiederauftreten von Exsudaten (Flüssigkeit) in den Netzhautschichten wiederholt werden. Regelmäßige Verlaufskontrolle durch den Patienten mit dem Amsler Netz und beim Augenarzt mittels des OCT ist erforderlich. Eine Sehverschlechterung sollte nicht abgewartet werden, wir geben eine karierten Karte (Amsler-Netz) zur wöchentlichen Selbstkontrolle mit, bei Zunahme oder Neuauftreten von Verzerrungen der Linie sollte unverzüglich ein dringender Termin vereinbart werden.